Es ist nicht besonders clever in der Nähe der Staatsmacht in einem Sperrbezirk Kontakt mit Prostituierten aufzunehmen. Noch ungünstiger ist es jedoch, wenn man dabei keine Prostituierte anspricht, sondern eine Staatsanwältin. Dies hat ein 51-Jähriger in Düsseldorf geschafft. Er soll laut RP-Online im Sperrbezirk versucht haben mit einer jungen Staatsanwältin über den Preis für sexuelle Dienstleistungen zu feilschen. Das fand die Beamtin nicht so komisch und bescherte dem Mann ein Bußgeld in Höhe von 250 Euro plus 37 Euro Verwaltungsgebühren. Eine wahrlich teure Verwechslung.
Der obdachlose Mann wehrte sich jedoch erfolgreich vor dem Amtsgericht gegen den Bußgeldbescheid. Er erklärte, dass er lediglich 7 Euro und zwei leere Bierpfandflaschen im Wert von 16 Cent bei sich gehabt habe. Er habe sicherlich nicht damit rechnen können, dass er die Staatsanwältin für 7 Euro und 16 Cent bekommen würde. Er habe die Frau daher lediglich gegrüßt. Freimütig erzählte er dem Richter jedoch, dass er schon immer gerne ins Bordell gegangen sei, aber die aktuelle finanzielle Lage mache dies schwer.
Der Amtsrichter hatte wohl ein Herz für abgebrannte Freier. Zwar glaubte er dem Mann nicht so wirklich seine Version der Geschichte, jedoch senkte er die Geldbuße erheblich. Der 51-Jährige wohne nämlich in einer Obdachlosenunterkunft und habe lediglich 107 Euro Taschengeld pro Monat. Zusätzlich kämen erhebliche Schulden hinzu. Letztendlich habe er dadurch nur noch 50 Euro im Monat zur freien Verfügung. Der Richter zeigte Erbarmen und verringerte das Bußgeld auf 25 Euro, zu zahlen in Raten von je fünf Euro.
Obwohl die gesamte Geschichte etwas zum Schmunzeln einlädt, fragt man sich doch, ob die deutsche Justiz ihre Ressourcen nicht besser verwenden kann. Eines hat man aber sicherlich erreicht, beim nächsten Mal wird der Mann zuvor nach dem Beruf fragen.
Bild ©: Benjamin Klack / pixelio.de
6 Comments
Shinso
Oktober 30, 2015 - 1:12 pmWie ist denn die Staatsanwältin bitte rumgelaufen, dass er sie mit einer Prostituierten verwechselt hat? 😀
Chosi
Oktober 30, 2015 - 3:52 pmganz normal oben ohne halt. still not asking for it!
AresOfStark
Oktober 30, 2015 - 5:37 pmNach Aras Beschreibung sind doch viele Juristinen Prostuierte 😉
Darkside
Oktober 31, 2015 - 3:33 pmAlso bei uns wird ein Teilbereich der Bib nur „Catwalk“ genannt, weil die ganzen Juristinnen da her stolzieren. Im Sommer könntest du 90% davon nach ihrem Preis fragen
Mathias Schult
Oktober 30, 2015 - 6:06 pmSie soll übrigens dienstlich unterwegs gewesen sein mit Mitarbeitern vom Ordnungsamt.
Shinso
Oktober 30, 2015 - 7:49 pmDas auch noch? Haben die auch wie Prostituierte ausgesehen? Also ich kann mir Sinnvolleres vorstellen, dem eine Staatsanwältin nachgehen kann.