Verkehrskontrollen können nervig und gelegentlich auch kostenintensiv werden. Obwohl der allgemeine Sinn und Zweck von Geschwindigkeitsüberwachungen den meisten Leuten wohl einleuchten wird, sorgt das eigene Erwischen doch immer wieder für Frust und Ärger.
Ein 26-jähriger Dortmunder trieb es daher zu einer besonderen Aktion. Als er bemerkte, dass in einer Straße in Dortmund eine Radarkontrolle stattfindet, hat er sich kurzerhand zum Frustabbau entschieden. Nicht aber ohne zuvor die notwendigen Maßnahmen zur Verschleierung seiner Aktion zu ergreifen.
Mit Zeitung klebte er sein Kennzeichen am Twingo ab und klappte die Sonnenblende so herunter, dass sein Gesicht nicht mehr zu erkennen war. So vorbereitet fuhr er mit zwei gestreckten Mittelfingern mit überhöhter Geschwindigkeit in die Radarkontrolle und fertigte so ein hübsches Erinnerungsfoto von sich für die Messbeamten an.
Wer die Beamten jedoch so provoziert, muss mit erweiterten Ermittlungsmaßnahmen rechnen. Der zuständige Beamte suchte das Foto akribisch mittels Lupe nach Hinweisen ab und fand schließlich einen Schriftzug am Heck des Twingos.
Der Schriftzug gehörte zu einem Lieferservice. Dadurch war schnell die Halterin, der entsprechende Lieferservice, des Fahrzeuges ermittelt. Bei einem Besuch des Ladenlokals gestand ein Mitarbeiter sofort die Tat.
Mit 55km/h wurde er im 30er Bereich gemessen. Abzüglich der 3km/h Toleranz wird ihm somit eine Überschreitung von 22km/h vorgeworfen. Dies kostet üblicherweise 80 Euro und gibt zusätzlich einen Punkt in Flensburg. Da die Tat vorsätzlich begangen wurde, verdoppelt sich das Bußgeld nun jedoch.
Er entschuldigte sich gleichzeitig auf der Dienstwache bei den Beamten. Ob neben dem Bußgeld noch eine Strafanzeige wegen Beleidigung droht, ergibt sich aus der Pressemitteilung der Polizei Dortmund nicht.
2 Comments
Malte
November 24, 2015 - 9:19 pmIch war mir zwar bewusst, dass die deutschen Geschwindigkeitsbussen toleranter als die Schweizer sind, 80euro für über 50 im 30er überrascht mich aber doch. Hierzulande bezahlt man dafür bereits in Tagessätzen (30 für 20 zu viel laut kurzem googeln).
Mathias Schult
November 25, 2015 - 11:02 amJa die deutschen Bußgelder kann man kaum mit dem Ausland vergleichen. Selbst wenn man mit 80 durch die 30 Zone brettert, bleibt es bei 200 Euro. Danach steigt es aber doch merklich an. Für 70km/h zu schnell kostet es dann schon 680 Euro. Aber selbstverständlich immer noch kein Vergleich mit den Nachbarländern. Vor allem da es nicht auf ein Tagessatzsystem beruht, kommt es hier natürlich zu schreiender Ungerechtigkeit.